Nachbericht zur Pressekonferenz “Ecsite Annual Conference”

Wissenschaftsvermittlung wird in Graz 2016 groß geschrieben

Mit einem Aufruf an Interessierte, Schulen, Universitäten und Unternehmen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, sich im Rahmen des Projekts Ecsite für alle ab sofort am Bau einer riesigen Kettenreaktionsmaschine – einer sogenannten „Rube-Goldberg-Maschine“ – zu beteiligen, läuten das Kindermuseum FRida & freD, das ScienceCenter Netzwerk und das Universalmuseum Joanneum gemeinsam mit der Initiative Die Industrie das „Jahr der Erfindungen“ ein. Der Aufruf bildet den Auftakt für die ECSITE Annual Conference 2016, die von 7. Juni bis 11. Juni 2016 in Graz über die Bühne geht.

300 Speaker, 80 Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden, ca. 60 Firmen, die die neuesten technischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Wissenschaftsvermittlung präsentieren, mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 50 Ländern, 4 unterschiedliche Ausstellungsprojekte für Jung und Alt und mit dem „Jahr der Erfindungen“ ein Generalthema, das all diese Aktivitäten und weitere Angebote an Hochschulen, Didaktikzentren und steirischen Unternehmen unter einem Dach vereint: Das sind die Eckdaten der ECSITE Annual Conference, die vom Kindermuseum FRida & freD dem ScienceCenter Netzwerk und dem Universalmuseum Joanneum ausgerichtet wird und erstmals in Österreich stattfindet. Sie gilt als das größte europäische Treffen der führenden Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Vermittlung von  Wissenschaft und Forschung.

 

Wissenschaft auf spielerische Weise erlebbar machen

Der Bau der Kettenreaktionsmaschine – ein in dieser Form völlig neues und offenes Format der Wissenschaftsvermittlung – steht dabei ganz im Zeichen des diesjährigen Konferenzmottos „Colours of Cooperation“: Er soll den Kooperationsgedanken und die vielfältigen Möglichkeiten bzw. Vorteile der Zusammenarbeit vor Augen führen, die für viele Museen und Science Center Basis für die alltägliche Arbeit und die Wissensvermittlung bildet. Gebaut werden die Kettenreaktionselemente auf Euro-Paletten, die das Grazer Kindermuseum FRida & freD zur Verfügung stellt (Anfragen bitte an nikola.kroath@stadt.graz.at, 0316 872 7704). Ein Anfangs- und ein Schlusselement verbinden die fertig gestalteten Paletten und sorgen für die Impulsweitergabe. Verbaut werden darf alles, was gefällt und den Impuls weiterträgt. Ob Hightech-Mechanismen, einfache mechanische Konstruktionen oder kreative nicht-technische Lösungen: Je vielfältiger die Zugänge der einzelnen Beiträge sind, desto spannender gestaltet sich das Gesamtergebnis. „Ecsite für alle verbindet nicht nur Bauteile miteinander, sondern schlägt auch eine Brücke zwischen Wissenschaft und
Gesellschaft“, so Dr. Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins und ebenfalls Partner der Aktion. „Dadurch wird Wissenschaft auf spielerische Weise erlebbar gemacht.“ Diesen Aspekt unterstreicht auch Angelika Kresch, Vorsitzende Die Industrie und Obmann der Sparte Industrie, WKO Steiermark: „Wir möchten Lust darauf machen, sich mit Naturwissenschaften und Technik  useinanderzusetzen und auf verschiedenste Art und Weise in die Welt der Technik einzutauchen. Die steirische Industrie sichert die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Steiermark, die europaweit zu den führenden Forschungsregionen zählt. Damit das so bleibt, brauchen wir Nachwuchs: Bis 2020 werden in Österreich laut WIFO 40.000 neue MINT-Jobs entstehen.“ Für den Geschäftsführer und Intendanten des Kindermuseums FRida & freD, Jörg Ehtreiber, ist das Projekt Ecsite für alle neben den Ausstellungsprojekten auch eine weitere Möglichkeit, „wissenschaftliches Arbeiten sichtbar zu machen, zumal Kongresse für die Bevölkerung für gewöhnlich eher unbemerkt bleiben.“ Dies wird hier ganz sicher nicht passieren: „Wir organisieren im Laufe der nächsten Monate auch 20 Workshops im Grazer Stadtraum, bei denen sich auch
Passantinnen und Passanten am Entstehen der Maschine beteiligen können.“

 

Entdecken, Experimentieren und Hinterfragen

Für Margit Fischer, die sich als Vorsitzende des Vereins ScienceCenter-Netzwerk seit mehr als 10 Jahren dafür einsetzt, Menschen zum kritischen und wissenschaftlichen Denken anzuregen, schließt sich mit der Ausrichtung der Ecsite-Jahreskonferenz persönlich ein Kreis: „Ich bin selbst seit zwei Jahrzehnten regelmäßige Besucherin der Ecsite-Konferenz und habe dort immer wieder tolle Erkenntnisse gewonnen, wie man Wissenschaft unmittelbar erlebbar und begreifbar machen kann. Es braucht kein bestimmtes Vorwissen, um sich Wissenschaften anzunähern. Es geht um die Freude beim eigenen Entdecken, Experimentieren und Hinterfragen, etwas, was uns im ScienceCenter-Netzwerk sehr wichtig ist.“

Diese Möglichkeiten werden die Besucherinnen und Besucher im Jahr 2016 auf spannende Art und Weise erleben: nicht nur im Rahmen des Projekts „Ecsite für alle“, sondern auch in Ausstellungen des Kindermuseums FRida & freD (Die Tüftelm.use & Die Tüftelgenies, 18. März 2016–26. Februar 2017), des Naturkundemuseums (Wirkungswechsel, 02. März–10. Juli 2016) und der Neuen Galerie Graz (Richard Kriesche, 02. Juni–02. Oktober 2016).

„Als älteste technisch-naturwissenschaftliche Forschungseinrichtung der Steiermark und durch unsere museale Arbeit haben wir wie kaum eine andere Institution große Erfahrung im Vermitteln komplexer Inhalte“, so Wolfgang Muchitsch, Direktor des Universalmuseums Joanneum, für den Ecsite „die ideale Plattform ist, um sich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Museen und Science Centern auszutauschen und neueste Trends im Bereich der Wissensvermittlung kennenzulernen.“

 

Wissenschaftshauptstadt Graz

Dass die ECSITE Annual Conference in Graz stattfindet, ist für die Stadtpolitik kein Zufall. „Die Stadt Graz ist ein Bildungs- und Wissenschaftszentrum“, betont Bürgermeister Siegfried Nagl. „Wir haben 8 Hochschulen mit über 60.000 Studierenden, zahlreiche Unternehmen, die selbst Forschung betreiben und mit den ansässigen Bildungs- und Kultureinrichtungen im wissenschaftlichen Bereich kooperieren.“ Diese Standortkompetenz sorge auch dafür, dass in Graz mittlerweile rund 1,1 Millionen Nächtigungen pro Jahr zu verzeichnen sind. 2015 gab es 156 Kongresse und Tagungen, viele davon mehrtägig. In Graz erfolge also täglich Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, das mache Graz auch zu einer  Wissenschaftshauptstadt“, so Vize-Bürgermeisterin Martina Schröck. Als Wissenschaftsstadträtin hat sie sich zum Ziel gesetzt, die Forschung nicht im Elfenbeinturm zu lassen, sondern für den gesellschaftlichen Fortschritt zu sorgen, der nur gelingt, wenn „möglichst viele Menschen an Wissenschaft teilhaben.“

 

 

Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen bei Rückfragen jederzeit sehr gerne zur Verfügung:

Marcus Heider, Kindermuseum FRida & freD (marcus.heider@stadt.graz.at, +43-316/872 7703)
Christoph Pelzl, Universalmuseum Joanneum (christoph.pelzl@museum-joanneum.at, +43-664/8017-9213)
Petra Preinfalk, Verein ScienceCenter-Netzwerk (preinfalk@science-center-net.at, +43-664/240 79 46)